Seit zehn Jahren: Die Individuen von der Ideen-Schmiede

Sie arbeiten meist im Stillen, dafür aber mit starken Ergebnissen: Die Mitglieder des ehrenamtlichen Wirtschaftsrates sind Teil eines Teams, das Dietzenbach als Unternehmensstandort gestaltet und mit viel Knowhow zukunftsfähig macht. Acht Männer mit Erfahrung und Gespür für ökonomische Zusammenhänge entwickeln in enger Kooperation mit der Städtischen Wirtschaftsförderung die Gewerbe- und Firmenlandschaft der Kreisstadt. Freiwillig und unabhängig. Unter dem Motto „Business.Partner.Dietzenbach“ geben sie damit Dietzenbach auch ein Gesicht nach außen. „Dieses Gremium ortsansässiger Unternehmer und Fachleute leistet qualifizierte Unterstützung und öffnet wichtige Kontakte“, lobt Bürgermeister Jürgen Rogg.
Dabei setzt die Erfolgsgeschichte des Rates bei den einzelnen Individualitäten an. „Jedes Mitglied hat seine persönlichen Netzwerke und seine ganz eigene Biografie“, weiß Michael Krtsch, Leiter der Wirtschaftsförderung. Solche Kooperationspartner seien bedeutend in einer Zeit, in der Unternehmen bei Neuansiedlungen eine große Auswahl haben. „Nur aus Vielschichtigkeit entwickelt sich etwas und letztendlich zählt neben Daten und Fakten der menschliche Kontakt.“ Darüber hinaus sei der Rat äußerst aktiv. „Er ist eine wertvolle Ideenschmiede, die Mitglieder hecken viele neue Pläne aus“, erzählt Krtsch. Das mache die Wirtschaftsförderung Dietzenbach zu etwas Besonderem und habe große Erfolge gebracht. „Manche Firma hier hat sich auf Vermittlung eines Wirtschaftsrats-Mitgliedes niedergelassen.“ Perfekt ergänzt werde das ehrenamtliche Team durch oberste Verwaltungskompetenz. „Jürgen Rogg, unser Bürgermeister und Dr. Dieter Lang, der Erste Stadtrat, kommen aus der Wirtschaft, das passt sehr gut“, so Krtsch.

Wirtschaftsrat

• Im Oktober 2010 gegründet
• Team:
Thomas Arnold
Dr. Gunter Frank
Norbert Kern
Peter Neubauer
Bernd Rückert
Artan Statovci
Uwe Werkmann
• Alle Mitglieder sind ehrenamtlich tätig
• Vorsitzender: Bürgermeister Jürgen Rogg

 
 
 
 
Thomas Arnold

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Thomas
Arnold
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„Das Engagement der Bürger ist beachtlich gestiegen.“
Gerade im Jubiläumsjahr lohne es sich, die Entwicklung der Stadt Dietzenbach zu betrachten. Thomas Arnold, seit acht Jahren Mitglied im Wirtschaftsrat, lässt auf seinen Heimatort nichts kommen. „Es ist beachtlich, wie in nur fünf Jahrzehnten das ehemalige Dorf zu einem interessanten Standort geworden ist.“ Mehr noch, die Kreisstadt sei dynamisch, aktiv und weltoffen. Dazu kämen die gute Infrastruktur und Angebote wie Waldschwimmbad und Kino. „Das alles lässt den Ort ein bisschen strahlen“, betont Arnold.
Der Unternehmer weiß, wovon er redet: Aufgewachsen in Dietzenbach, hat er das Transportgeschäft seiner Eltern übernommen und mit seiner Frau Karin, einer gebürtigen Dietzenbacherin, zu der international agierenden Spedition „Arnold & Hanl Umzugslogistik Mitglied der DMS“ ausgebaut. „Meine Mutter und mein Vater haben 1969 als Dienstleister für Weißware begonnen“, erzählt er. Da sei das Angebot Umzug noch ein Nebenprodukt gewesen. Vor allem seit der Gründung einer Holding mit der Firma Hanl und Schildmann in Dreieich sei der Betrieb wesentlich breiter aufgestellt. Neben Umzügen für Privat- und Gewerbekunden bietet Arnold Komplett-Reinigungen nach Wasser- oder Brandschäden und das begehrte „Storage“, also die Möglichkeit zur Einlagerung. Für diejenigen, die es weit in die Welt zieht, gibt es den DMS-Sammelcontainer, etwa für die USA.
„Nicht nur mit der Firma, auch privat ist meine Familie hier stark verwurzelt, ich habe eine enge Bindung zu Dietzenbach“, stellt Thomas Arnold fest. Seine Kinder sind in der Kreisstadt aufgewachsen, gemeinsam mit seiner Frau Karin ist der Unternehmer bei Festen und Veranstaltungen anzutreffen. „Am meisten freut mich derzeit, dass mit unserem Sohn Tom die dritte Generation bei Arnold & Hanl angetreten ist, das ist heute nicht mehr selbstverständlich.“
Eines der Zauberworte im Tun von Thomas Arnold ist der Begriff „Netzwerk“. Schließlich zähle immer auch das Zwischenmenschliche, „und ich kenne als Spediteur viele Menschen“. Das mache sich ebenso bei seinem Engagement im Wirtschaftsrat bemerkbar. „Wir betreuen etwa seit den 1970er Jahren das Unternehmen Volvo und freuen uns über den Ausbau in Dietzenbach.“
Wie viele seiner Kollegen schätzt Arnold die Zusammensetzung des Teams „Wirtschaftsrat“. Jeder habe einen anderen Hintergrund und trage so zu den Überlegungen bei. „Das bringt uns weiter.“ Dabei empfinde er es als unternehmerische Aufgabe, die Stadt zu unterstützen. „Und ich weiß, dass ich nicht alleine bin“, sagt Arnold. Sei doch das Engagement der Bürger beachtlich gestiegen „dazu haben sich interessante Firmen angesiedelt, die ebenfalls in der Stadt engagiert sind“. Ein Lob richtet der Spediteur in Richtung Stadtverwaltung: „Auch da hat sich viel getan, Entscheidungsprozesse gehen schneller, und man spricht eher eine Sprache.“
Noch gebe es Potenzial, „alten Bestand“, den man entwickeln könne. „Wir haben Optimierungsmöglichkeiten, etwa im Bereich der energetischen Prozesse. Wir können für den Ausbau der Photovoltaik etwas tun und auch für die Radfahrer.“ Eines sei bei allen Vorhaben aber klar: „Unsere Stadt ist und bleibt attraktiv“, betont Thomas Arnold.

 
 
 
 
Dr. Gunter Frank

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Dr. Gunter
Frank
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„Man kann vieles bewahren, muss aber auch die Stadt ständig weiterentwickeln.“
Er orientiert sich gerne an Konzepten und Sachlichkeit, auch als Basis seiner Diskussionsbeiträge: Dr. Gunter Frank, seit sechs Jahren Mitglied im Wirtschaftsrat, sieht sein Engagement in dem Gremium am liebsten unter dem Motto: Transformation von einschlägiger Kompetenz. „Ich bin analytisch geprägt und liebe die Logik“, sagt der Doktor der Mathematik. Ebenso schätze er die unterschiedlichen Blickwinkel auf wohl definierte Themen.
Dass die Mathematik in alle Bereiche des Lebens hineinspielt, hat Gunter Frank nicht nur im Studium erfahren. Dieses Credo hat sein Berufsleben begleitet. Auf der theoretischen und auf der praktischen Seite. Immer im Dienste der Unternehmen und der Kunden. Die ersten kommerziellen Gehversuche der elektronischen Datenverarbeitung hat Frank von Beginn an erlebt, das, was heute mit dem Kurzbegriff „IT“ bezeichnet wird. Ein Ausdruck, dessen Wurzeln viele gar nicht mehr kennen. „Ich durfte im Anfangsstadium der Informations-Technologie dabei sein“, betont er, „im Service, im Vertrieb und in der Entwicklung“.
So stand Frank auf dem Höhepunkt seiner Karriere dem weltweit operierenden IT-Resort einer Großbank mit vor, so wie später der ausgegründeten „Dregis“, der Dresdner Global IT Service GmbH. „Meine Verantwortung umfasste den gesamten IT-Service-Bereich der Großbank mit rund 1.000 Mitarbeitern.“ Das brachte ihn auch regelmäßig nach Silicon Valley, der amerikanischen Heimat von Technologieunternehmen und Start-Up-Firmen. Ebenso war der IT-ler Mitglied des Research Board in den USA, einem Club der etwa 50 größten IT-Budget-Verantwortlichen weltweit. Von dem strategischen Austausch dort profitiere er heute noch. „Dadurch konnte ich viel Wissen mit nach Deutschland bringen und zahlreiche Denkanstöße geben.“
Diese Kompetenz auch in den kleinen Kosmos Dietzenbach einzubringen, war Motivation genug, den angebotenen Sitz im Wirtschaftsrat anzunehmen. Zumal Gunter Frank als überzeugter Kreisstädter bekannt ist. „Ich lebe seit 1978 mit meiner Familie in Dietzenbach und der Ort ist uns zum Lebensmittelpunkt geworden.“ Dabei habe er damals lediglich einen Wohnort gesucht, von dem aus er im Rahmen seiner Aufgaben das Rhein-Main-Gebiet abdecken konnte. „Es war eine Übergangslösung, aber wir haben schnell die Stadt in guter Lage schätzen gelernt, mit viel Grün und passenden kulturellen und sportlichen Angeboten.“
So sei es ihm eine Selbstverständlichkeit, mit all seinem Knowhow einen Beitrag zur Weiterentwicklung seines Heimatortes zu leisten. „Dietzenbach hat Wohnqualitäten und ist aufgrund seiner infrastrukturellen Lage im Rhein-Main-Gebiet und der Nähe zu den Universitäten in Darmstadt und Frankfurt interessant für Neuansiedlungen, unter anderem im Tech-Bereich. „Start-Ups sind erfolgversprechend und wären ein Gewinn, dafür setze ich mich ein.“
Bei allen guten Ansätzen und den Erfolgen des Wirtschaftsrates sieht Frank noch lohnenswerte Aufgaben, mit denen sich das Gremium auseinandersetzen sollte: „Wir müssen überlegen, wie wir durch die Bereitstellung von Mitteln zukunftsorientierte Tech-Firmen ansiedeln können, um die Entwicklung unserer Stadt weiterhin strategisch voranzutreiben.“

 
 
 
 
Norbert Kern

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Norbert
Kern
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„Für die Zukunft gilt es, Unternehmen am Ort zu halten und intensive Bestandspflege zu betreiben.“
Er ist „der Mann der ersten Stunde“ im Wirtschaftsrat. Sein Engagement in dem ehrenamtlichen Gremium ist für Norbert Kern so selbstverständlich wie Luftholen. Allerdings niemals im Sinne eines Gewöhnungsprozesses. Vielmehr arbeitet der ehemalige Spediteur und Vorstand der Deutschen Bahn AG Holding, verantwortlich für den gesamten Güterverkehr, stets mit neuen Ideen und als unermüdlicher Netzwerker am unternehmerischen Ausbau der Kreisstadt. „Der Wirtschaft in Dietzenbach soll es gut gehen“, ist das Credo, mit dem er sich jeden Tag aufs Neue einbringt. Geht es ihm doch bei allem Engagement auch immer darum, „seiner“ Stadt etwas zurückzugeben.
„Ich war einer der ersten Ansprechpartner, als Bürgermeister Rogg die Idee hatte, einen ehrenamtlichen Wirtschaftsrat zu gründen“, erzählt Kern. Inzwischen sei der Rat eine feste Institution und ein „tolles Team“. Dabei mache der Mix der Mitglieder unter anderem die guten Resultate der gemeinsamen Arbeit aus: „Die verschiedenen Professionen, die vertreten sind, sind auch ein Abbild von Dietzenbach und ermöglichen authentische Aktivitäten.“
Norbert Kern weiß, wovon er spricht. Lang ist die Liste seiner Erfahrungen, Erfolge und Erkenntnisse. Geboren als siebtes von insgesamt neun Kindern und in einem liebevollen Elternhaus mit einem links geprägten Vater aufgewachsen, hatte sich Kern frühzeitig mit dem beschäftigt, was ihm als „fairer Erfolg“ erscheint. „Mir ist nicht nur die Ansiedlung von Unternehmen wichtig, ich fühle mich auch den Menschen verpflichtet, die in den Unternehmen arbeiten“, sagt er. Seine Beharrlichkeit, für die er dabei bekannt ist, hat er als „Polwanderer“ erübt und kultiviert. Norbert Kern hat unter anderem Grönland durchquert und den Kilimandscharo bestiegen.
Erste berufliche Schritte machte Kern mit einer Ausbildung als Speditionskaufmann bei der Metallgesellschaft in Frankfurt. Schon bald ging es hinaus in die Welt. „Ich konnte beim ehemaligen Speditionszweig von American Express weltweite Kontakte herstellen und pflegen.“ Im Jahr 1966 dann der große Schritt: Das erste eigene Kernsche Unternehmen mit dem Namen „Norbert H. Kern Internationale Spedition“ ging an den Start. „Ich habe mit fünf Mitarbeitern begonnen, irgendwann waren es mehr als 700“, erinnert sich der Geschäftsmann. Auf die beiden Standorte Dietzenbach und Flughafen Frankfurt folgten schnell globale Niederlassungen in Hongkong, Taiwan, Korea, Südafrika, auf den Philippinen, in Tokyo und Osaka mit Schwerpunkt See- und Luftfracht.
Nachdem Norbert Kern sein Unternehmen verkauft hatte, baute er das internationale Netz für die Hellmann-Spedition aus und übernahm Aufgaben im Vorstand von Kühne und Nagel und anschließend bei der Deutschen Bahn sowie vor gar nicht langer Zeit im Rahmen eines Beratervertrages bei General Motors.
„Das alles kommt mir im Wirtschaftsrat zugute“, stellt er fest. Das und die enge und befruchtende Zusammenarbeit mit Bürgermeister Jürgen Rogg und Wirtschaftsförderer Michael Krtsch. „Auch wenn wir mit unseren Grundstücken an unsere Grenzen kommen, werden wir immer gut zu tun haben, denn wir möchten auch die Unternehmen, die in Dietzenbach residieren, gut pflegen und erhalten.“

 
 
 
 
Peter Neubauer

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Peter
Neubauer
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„Es geht darum, die Vielfalt der Netzwerke zu nutzen.“
„Wir haben eine rein beratende Funktion, für den Bürgermeister als obersten Wirtschaftsförderer und für die Wirtschaftsförderung allgemein.“ Peter Neubauer ist seit Gründung des Wirtschaftsrates vor zehn Jahren Mitglied des ehrenamtlichen Teams. Der Rechtsanwalt und Notar der gleichnamigen Kanzlei in der Altstadt kann viel Wissen einbringen. Seit den 1970er Jahren wirkt er beruflich in der heutigen Kreisstadt und hat auch privat mit seiner Familie eine Heimat gefunden und viele Kontakte geknüpft. „Unsere Kanzlei ist in dem Jahr gegründet worden, in dem Dietzenbach zur Stadt geworden ist und wir haben uns mit entwickelt, mit der Stadt als Ort und mit den Menschen, die den Ort geprägt haben.“ Dabei habe Dietzenbach im Laufe der Jahre mit seinem Anwachsen viel Belebung erfahren.
In seinem Engagement im Sinne der wirtschaftlichen Weiterentwicklung des Heimatortes bevorzuge er vor allem, dass es eher um praktische Arbeit gehe, als um Statements nach außen, betont Peter Neubauer „Wir haben keine Schnittstelle zu politischen Tätigkeiten, arbeiten tatsächlich überparteilich und sind nicht organisiert mit Sprecher und Stellvertreter.“ Stattdessen gehe es darum, die Vielfalt der Netzwerke zu nutzen und ganz handfest ein Weiterkommen für die Stadt zu erreichen.
„Wir haben bereits ein gutes Spektrum an Entwicklungen auf den Weg gebracht“, zieht Neubauer Bilanz. Entstanden sei so eine gelungene Mischung aus unterschiedlichen Unternehmensansiedlungen. Dabei gelte es immer, im Sinne des Ganzen zu handeln. „Die Mischung muss stimmen, wir müssen bei gewerblichen Ansiedlungen ebenso die Infrastruktur und die Wohnbebauung mitbedenken“, stellt der Rechtsanwalt und Notar fest. Dementsprechend bedeute Wirtschaftsförderung, Verbindungen zu nutzen, Türen zu öffnen und die vielen positiven Seiten des Standortes darzustellen.
„Entsprechend werden wir im zehnten Jahr unseres Bestehens weiterarbeiten“, kündigt Peter Neubauer an. „Wir müssen nicht nur auch künftig Unternehmen gewinnen, sondern die bestehenden in unserer Stadt halten.“ Dabei seien wesentliche Aufgaben in der Zukunft zu erfüllen. „Wir sollten den möglichen Ausbau der Verkehrswege betrachten.“ Gerade Dietzenbach als Zubringer zu den großen umliegenden Verkehrsadern sei von zwei Seiten aus anzusehen: innerstädtisch und in Richtung Durchgangsverkehr. Neubauer regt an: „Wir sollten entsprechend auch den Personennahverkehr und ebenso den Ausbau der innerstädtischen Straßen und Radwege in den Fokus nehmen und zeitgemäß entwickeln.“ Ein weiteres Anliegen der Neubauerschen Agenda betrifft, wie bei manchem seiner Wirtschaftsratskollegen, die Gestaltung der Grünflächen in der Stadt, etwa die endgültige Anlage der Stadtmitte. „Wir haben dort die Grünachse mit den beiden Geschäftszentren, dem Rathaus, dem Dietzenbacher Capitol und dem Kreishaus.“ Gerade dieses Quartier dürfe von der städtebaulichen Ausformung her nicht aus den Augen geraten. „Dort spielt sich viel ab, auch das ist ein Entree in die Stadt.“

 
 
 
 
Bernd Rückert

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Bernd
Rückert
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„Wir genießen das gute Zusammengehörigkeitsgefühl in Dietzenbach.“
„Ich bin ein Vertriebsmensch, ich gehe gerne auf Menschen zu.“ Bernd Rückert, Geschäftsführer von EAB Rhein/Main fühlt sich wohl in seinem Engagement beim ehrenamtlichen Wirtschaftsrat. Von der Zeit der Mitgliedschaft her, vier Jahre seien es nun, sei er das jüngst berufene Mitglied. „Aber ich habe schnell erfahren, dass wir nicht nur für die Stadt aktiv sind, wir profitieren auch untereinander und geben uns Tipps, die im Geschäftsleben sehr wertvoll sind.“
Seit dem Jahr 2011 residiert der Elektroanlagenbauer EAB mit rund 300 Mitarbeitern in Dietzenbach. In einem Gebäude, das, obwohl noch recht neu, schon Geschichte geschrieben hat. In der Immobilie an der Dieselstraße residierte früher das Unternehmen Volvo, später diente sie der Stadtverwaltung dreieinhalb Jahre lang als Übergangs-Rathaus.
Mit dem Einzug vor fast zehn Jahren hatte EAB die Standorte Zeppelinheim, Hanau-Maintal und Darmstadt zusammengelegt. „Es gab von Anfang an einen engen Kontakt und ein gutes Verhältnis zu Bürgermeister Jürgen Rogg und den Teams im Rathaus“, erinnert sich Rückert. Für den Neuanfang in der Kreisstadt habe man viel Unterstützung erhalten. Und schnell ein gutes Miteinander erleben dürfen. „Infrastruktur und Organisatorisches sind wichtig, aber ebenso die Atmosphäre, in der man verhandelt“, stellt der Geschäftsführer fest.
Noch heute seien diese frühen Dietzenbacher Erfahrungen prägend für seine Aktivitäten im Wirtschaftsrat, betont Rückert. „Ich weiß mittlerweile, was gebraucht wird, wenn man sich hier niederlässt.“ Dadurch könne er so manchen Tipp geben, wie man jemanden vielleicht von Dietzenbach überzeugen könne. Gehe es doch nicht immer nur um die harten Standortfaktoren.
Natürlich sei er auch daran interessiert, dass sich Firmen in Dietzenbach ansiedelten, die für die eigene Branche wichtig sind, gibt der studierte Betriebswirt und gelernte Elektromeister offen zu. Kontakte dazu könne man manchmal in der Freizeit knüpfen, „etwa beim Besuch eines Fußballspiels, beim Tennis oder Golf“. Grundsätzlich sei auch beruflich eine verbindliche und freundliche gemeinsame Atmosphäre wichtig, betont Rückert. „EAB, heute ein Teil der Elevion-Gruppe, war lange ein rein familiengeführtes Unternehmen“, erzählt der Geschäftsführer. „Das war für mich ein Grund, im Jahr 2007 dort zu beginnen und wir versuchen, diese familiäre Stimmung für unsere Mitarbeiter heute noch zu erhalten, stets im Team zu arbeiten und keine leeren Worthülsen in unseren Besprechungen aufkommen zu lassen. Mancher Mitarbeiter will auch wissen, wo er joggen gehen kann, andere brauchen Hinweise für die Kinderbetreuung.“
Obwohl er in der Nähe von Darmstadt wohnt, ist Bernd Rückert in der Stadt seines Arbeitsortes längst Zuhause. „Ich genieße das Zusammengehörigkeitsgefühl, gehe hier zum Essen und besuche mit Kunden die Altstadt oder den Aussichtsturm.“ Bei solchen Touren denke er über viele Dinge nach. „Vielleicht könnte die Stadt mehr in die Grünflächen investieren“, schlägt er vor. Präsentieren könne Dietzenbach mit einem gewissen Stolz seine Schul- und Vereinsangebote. „Aber auch da ist es notwendig, dass sich alles weiterentwickelt“, sagt Bernd Rückert.

 
 
 
 
Artan Statovci

Astatovci©brass
Artan
Statovci
©brass
„Ich bin ein Teil Dietzenbachs.“
Für Artan Statovci, Geschäftsführer des „Autohaus Brass“ mit den Premiummarken Audi und VW und einem Skoda-Service, ist es nicht nur selbstverständlich, in der Kreisstadt zu arbeiten. Auch in seinem immerwährenden ehrenamtlichen Engagement für den Ort, der ihm Heimat und Arbeitsplatz zugleich ist, ist er unermüdlich. „Ich bin hier aufgewachsen, zur Schule gegangen und habe mir mein erstes Taschengeld mit Zeitungsaustragen verdient“, erzählt er. Im Laufe der Jahre habe er viele Chancen wahrnehmen und sich erfolgreich weiterentwickeln können. Und so betont Statovci: „Ich möchte meiner Stadt gerne etwas zurückgeben und mein Wissen und meine Kontakte zur Verfügung stellen.“
Entsprechend ist ihm seine Tätigkeit im ehrenamtlichen Wirtschaftsrat fast selbstverständlich. „Ich verstehe mich auch immer als Botschafter dieser Stadt.“ Könne er einen Leitspruch einbringen, würde er die Aussage des US-Präsidenten Donald Trump abwandeln und sagen: „Dietzenbach first“. Schließlich sollen die Interessen der Kreisstadt immer im Mittelpunkt stehen.
Seit mehr als 30 Jahren ist Artan Statovci für das Unternehmen Brass tätig. Nicht nur am Standort, auch auf Reisen war er im Sinne der von ihm vertretenen Automobilmarken viel unterwegs. Deutschlandweit und international. „Ich freue mich immer, wenn ich im Anschluss an eine Reise nach Dietzenbach zurückkomme und viele Anregungen mitbringe; das kommt mir nicht nur beruflich zugute, sondern auch meiner Arbeit im Wirtschaftsrat“, sagt er. Basierend auf solcherart Erfahrungen fällt sein Fazit klar aus: „Wir sind viel besser, als man manchmal von außen so denkt.“ Dazu trage nicht nur die gelungene Arbeit der zahlreichen Vereine bei. Auch die Internationalität, mit der Dietzenbach aufgestellt ist, habe deutliche Vorteile.
Mit dieser positiven Einstellung investiert die Brass-Gruppe derzeit kräftig in den Standort Dietzenbach. An der Elisabeth-Selbert-Straße entsteht auf 20.000 Quadratmetern ein weiteres hochmodernes Autohaus für die Marken Opel und Skoda. Dazu ein viergeschossiges Parkdeck und eine Auslieferungshalle in der Größe von 250 Quadratmetern. Das ziehe andere Unternehmen an und stärke diejenigen, mit denen Brass in Dietzenbach und Umgebung zusammenarbeitet. „Darüber hinaus schaffen wir natürlich neue Arbeitsplätze“, stellt der Automobilspezialist fest. Womit er einmal mehr seine Verknüpfung von beruflicher Tätigkeit und ehrenamtlichem Engagement im Wirtschaftsrat beweist.
Da er nicht nur von Herzen in die gemeinsame Arbeit investiere, sondern auch davon profitiere, freue er sich auf jedes Treffen im Wirtschaftsrat, stellt Artan Statovci fest. „Wir sind keine Kaffeeklatschrunde, wir diskutieren mit versammelter Kompetenz, das Fachwissen ist unbezahlbar.“ Bereichernd seien über den Blick auf aktuelle Situationen hinaus auch stets die Gedankenspiele für die Zukunft. „Wir diskutieren etwa einen möglichen Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs“, erzählt Statovci.
Dabei gehe sein persönlicher Blick auch in andere Richtungen: „Ich beschäftige mich etwa mit der Situation älterer Menschen und denke darüber nach, wie wir anspruchsvollere Angebote für Senioren schaffen können.“

 
 
 
 
Uwe Werkmann

UWerkmann©FMuehleck
Uwe Werkmann ©FMuehleck
„Ich finde Dietzenbach super!“
„Die Erfolge, die wir vorweisen können, sind beachtlich.“ Uwe Werkmann ist mit der ehrenamtlichen Arbeit im Wirtschaftsrat zufrieden. „Ich bin von Anfang an dabei und war immer schon am wirtschaftlichen Geschehen in meiner Heimatstadt interessiert.“ Dietzenbach habe schließlich einiges vorzuweisen und der Rat sei so breit aufgestellt, dass man wirklich etwas bewegen könne.
An vielen Stellen in der Kreisstadt hat der Chef der „Werkmann Unternehmensgruppe“, einem über Dietzenbach hinaus bekannten Bauträger, bereits Akzente gesetzt. Etwa im Gewerbeverein, dem er lange vorstand und dem er heute noch als Ehrenvorsitzender verbunden ist. „Ich entstamme einer Familie, die seit Generationen in Dietzenbach ihre Wurzeln hat, auch geschäftlich“, erzählt er. Das Unternehmen, das seinen Namen trägt, hatten seine Großeltern vor mehr als 80 Jahren als „Baugeschäft“ gegründet. Heute agiert der Immobilienexperte in dem Wissen, dass Wohnen und Leben keineswegs Alternativen sind, sondern zueinander gehören. Gemeinsam mit seinem Team hat er das Ohr an der Haustür der Menschen und weiß, was angesagt ist und den neuesten Wohlfühl-Erkenntnissen entspricht. „Wir setzen viel auf Flexibilität in der Gestaltung der persönlichsten Lebensbereiche“, sagt er.
Ein Konzept, das er auch in den Gesprächen und Planungen im Wirtschaftsrat verfolgt. „Unsere Aufgabe ist es, die städtische Wirtschaftsförderung zu unterstützen“, stellt Werkmann fest. Um die Entwicklung der Kreisstadt in den Fokus zu nehmen, investieren die Mitglieder des Gremiums mit Treffen, Klausurtagungen und Workshops viel Zeit. Dabei funktioniere die Zusammenarbeit perfekt. „Wenn wir gemeinsam mit Bürgermeister Jürgen Rogg und dem Wirtschaftsförderer Michael Krtsch Ideen und Konzepte entwickeln und beschließen, werden sie auch umgesetzt“, ist die Bilanz. Ebenso gebe es eine enge Verbindung mit dem Fachbereich Städtebau und Planung. Das sei zufriedenstellend und motiviere für die weitere Arbeit.
Grundsätzlich ruft Uwe Werkmann zu einem größeren Selbstbewusstsein mit Blick auf die Stadt auf. „Wir müssen Begehrlichkeiten wecken und uns nicht klein machen, indem wir jedem hinterherrennen.“ Eine geografische Lage wie in Dietzenbach sei kaum einer anderen Kommune im Kreis Offenbach vergönnt. „Wir haben einiges vorzuweisen, auch im Freizeitbereich, so viele Vereine wie hier findet man selten.“ Entsprechend lasse sich der weitere Prozess um die Grundstücksvermarktung für Unternehmen positiv gestalten. „Natürlich müssen wir mit dem umgehen, was da ist, was weg ist, ist halt weg“, stellt der Bauexperte fest. Dennoch seien deutliche Flächenressourcen in der Kreisstadt vorhanden. „Darüber hinaus sollten wir irgendwann beginnen, die Flächennutzungspläne anzupassen, auch wenn das ein langer Weg ist.“ Und immer weiter im Sinne der Stadt arbeiten, etwa die Stellplatzsatzung entzerren und alternative Mobilitätskonzepte andenken. Leider seien Überlegungen zu Carsharing oder Elektrorollern allzu oft noch dem visionären Bereich zugeordnet. „Aber es ist egal, in welche Richtung wir jetzt als erstes gehen, wichtig ist nur, dass wir immer offen für Neues sind.“

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