Von robusten Pflanzen und feinfühligen Menschen

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Sabine Rosenberg setzt auf Natur. Die studierte Gartenbauingenieurin ist unter anderem zuständig für die Grünflächen in der Kreisstadt. „Umweltfreundlich müssen unsere Anpflanzungen sein“, sagt sie. Und nachhaltig.

„Es gibt viel Schönes, in Dietzenbach wirken kreative und feinfühlige Menschen.“ Nein, Sabine Rosenberg meint nicht die Kunst und nicht die Kultur. Das Herz der 39-Jährigen schlägt für Pflanzen, Blumen und Blühendes. Seit mehr als einem Jahr ist sie Bereichsleiterin Grünflächen bei den Städtischen Betrieben. Was sich nach netter Gartenarbeit anhört, ist ein diffiziler Job. Neben den Anpflanzungen im gesamten Stadtgebiet ist Rosenberg zuständig für das Schwimmbad, den Friedhof, den Stadtwald und den Natur- und Umweltschutz.
„Urbane Gartengestaltung hat seine Anforderungen“, sagt die Pflanzen-Chefin. Im Stadtgebiet muss etwas in die Erde, was gut und robust ist. Die Gründe dafür sind mannigfaltig. Die nicht gerade üppigen Finanzen sprechen für Pflegeleichtes, das Ökosystem will erhalten bleiben und nicht zuletzt muss das Grün Abgase und im Winter auch mal eine Dusche mit Streusalz aushalten. „Aber unser Team ist äußerst einfallsreich“, stellt die Abteilungsleiterin fest. Und so blüht es auch mit kleinem Budget an zentralen Punkten der Stadt, dass es eine Freude ist. Wild geht es ebenfalls in Dietzenbach zu. „Wir arbeiten verstärkt mit Wildblumen, das ist gut für die Umwelt und kommt unter anderem den Bienenvölkern zugute“, sagt Rosenberg. Selbst wenn die verschiedenen Phasen der Pflanzenentwicklung nicht immer alle Bürger überzeugen. „Unser Grün-Plan ist eben nicht mit dem heimischen Gärtchen vergleichbar.“
Abseits ihrer beruflichen Aufgaben setzt Sabine Rosenberg genauso auf Natur wo es nur geht. In ihrem privaten Garten finden sich eine Streuobstwiese und eine Kräuterspirale. „Arbeiten mit Grün ist eine Daseinsvorsorge“, sagt sie. „Nur wenige Tätigkeiten sind ähnlich zukunftsgerichtet.“

Einfach mal die Blumen wild sein lassen – Sabine Rosenberg rät:

„Pflanzen Sie anders“
Bestäubende Insekten gehören zu den wichtigsten Naturwundern der Erde. Geht es den Tierchen schlecht, hat das weitreichende Folgen für das gesamte Ökosystem. Betroffen sind unter anderem Vögel und Bienen – und nicht zuletzt der Mensch. „Pflanzen Sie mal anders“, rät daher Sabine Rosenberg. Was sich in der Stadt gut macht, hübsch aussieht und die Bienchen anzieht, funktioniert auch im heimischen Garten oder sogar auf dem Balkon.

„Werden Sie zum Nahrungslieferanten“
Wer sogenannte Blühinseln anlegen will, sollte möglichst einheimische Pflanzen wählen. Belohnt wird der Gärtner schon mit den charmanten Namen: Im Frühjahr eignet sich Lungenkraut oder Kuhschelle, im Sommer verschönern Jakobsleiter oder Katzenminze den Garten. Herbstlich wird es mit Rainfarn und der Moschusmalve. „Die Pflanzen sollten zu unterschiedlichen Zeiten blühen und so ein beständiges Nahrungsangebot für die Insekten bereithalten“, sagt Rosenberg.

„Bringen Sie buntes Leben auf den Balkon“
Und was ist mit dem Sommer auf der Veranda? Auch hier gibt es geeignete Blüher, die so schön sind wie ihr Name: zu Beginn Veilchen, Stiefmütterchen und Krokus, später dann Lavendel, Katzenminze und Echter Salbei. Damit auch der Balkon bunt lebt.

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