Essen und Kochen: Für die Ausnahmepianistin Nami ist das nicht nur Genuss. Eher eine Kunst, selbst im Alltag mit wenig Zeit für die Zubereitung der Gerichte.
Aber nicht im Sinne von aufwendigen Rezepten und ausgefallenen Dekorationen. Eher im Gedanken an die Reinheit der Speisen. „Ich möchte den Eigengeschmack der Lebensmittel immer noch wahrnehmen können“, sagt Nami.
Manchmal brauche sie jede Minute zum Üben, dann müsse der Kopf leer sein von allen anderen Verpflichtungen, erzählt die Meisterin des Klaviers.
Kochen sei indes auch eine Erholung und Nahrungsaufnahme wesentlich. Nicht nur für die beiden kleinen Töchter und Ehemann Marcel Jung. „Auch ich merke mehr als früher, welche Qualität an Essen ich meinem Körper zuführe“, plädiert sie für eine bewusste Ernährung.
Vom besonderen Klang beim Essen
In Tokyo geboren und aufgewachsen, setzt Nami auch auf die japanische Küche, die als eine der gesündesten der Welt gilt. „Wobei ich mir viel selbst beigebracht habe, Zuhause hat meine Mutter das Kochen übernommen.“ Reis gehört klassisch dazu, ansonsten kommt viel frisches Gemüse auf den Tisch im Hause Ejiri/Jung. Mal mit Fisch, mal in Form von unterschiedlich gefüllten Teigtaschen. „Wenn ich viel unterwegs bin und nicht daheim mitessen kann, bekomme ich sogar eine Art Doggy-Bag mit“, verrät Marcel Jung.
Vor allem zwei Zutaten bringen den besonderen Klang in den Speiseplan der musikalischen Familie: Zu Mehl verarbeitete Azuki-Bohnen, und Maccha, feinstes Pulver aus Grüntee mit intensiver grüner Farbe. Regelrechte Köstlichkeiten zaubert die Künstlerin daraus. „Japaner essen gerne süß und beides hat einen lieblichen Geschmack“, sagt Nami. Mit geschickter Hand lässt sie so kleine Kuchen, Eis und Puddings entstehen. Das begeistert nicht nur die Kinder, sondern auch die Gäste des Musiker-Paares. „Wenn ich Zeit habe, koche ich gerne für eine große Tischgesellschaft“, erzählt Nami. Dann gilt auch der überlieferte Satz: „Das Auge isst mit“. Es sei schließlich wichtig, wie das Essen präsentiert wird.
Von ihren Konzertreisen um die ganze Welt, bei denen sie mit namhaften Orchestern und Dirigenten spielt, hat Nami die Idee der sogenannten Fusionsküche mitgebacht. Mit der Mischung aus internationalen Esskulturen und Zutaten lernt die Familie über die japanischen Gerichte hinaus viele Arten von Essen kennen. „Ich koche auch Kartoffeln, indische Currys oder Pizza.“ In dieser Vielfalt und mit diesem Blick über den Tellerrand hinaus sollen vor allem die Kinder aufwachsen. Auf ihren Reisen nach Japan genießt und schätzt Nami dann die örtlichen traditionellen Speisen.
Auch das Frühstück in einer für Europäer eher ungewohnten Art mit Miso-Suppe und Fisch.
Maccha-Biskuit-Rolle
4 Eier
90 g Zucker
60 g Weizenmehl Type 405
8 g Maccha Pulver
35 g Butter
25 g Zucker
50 ml Wasser
300 ml Schlagsahne
50 g Azuki Bohnen mit 50 g Zucker
Azuki Bohnen waschen, mit Wasser aufkochen, abgießen. Den Vorgang 2 bis 3 Mal wiederholen. Danach mit leichter Hitze ca. 1 Stunde kochen, bis die Haut der Bohnen leicht kaputt geht. Abgießen und mit Zucker verrühren, bis die Flüssigkeit verkocht ist. Gut umrühren, da es leicht anbrennt. Die Eier mit dem Zucker schaumig schlagen. Das gesiebte Mehl mit dem Maccha Pulver so mischen, dass es nicht klebt. Dazu die im Wasserbad geschmolzene Butter geben und gut mischen. Den Teig auf das mit Backpapier ausgelegte Backblech gießen. Im 180 Grad vorgeheizten Ofen ca. 12 Minuten backen. Teig abkühlen lassen. Sahne schaumig schlagen und dazu die abgekühlten Azuki Bohnen geben. Gut umrühren. 25 g Zucker mit
50 ml Wasser aufkochen und auf den Teig streichen. Die Sahne mit Azuki Bohnen auf dem Teig vorne dick und hinten dünner verteilen und von vorne rollen. Im Kühlschrank mindestens 2 Stunden kühlen.
Ohagi
Koreanischer Klebereis oder Sweetrice, oder japanischer Mochireis
50 g Azuki Bohnen mit 50 g Zucker
Reis kochen und während der Reis noch heiß ist, leicht stampfen. Etwas abkühlen lassen und Bällchen formen. Gekochte Azuki Bohnen in die Bällchen mischen. In Sojabohnenmehl oder geriebenem schwarzen Sesam wälzen.